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Im Jahr 2005

20. Jubiläum der Städtepartneschaft Buxtehude-Blagnac, Odyssud, Toulous-Blagnac

Regards croisés sur Buxtehude
Ausstellende Künstler: Dorota Albers : Objekte und Installation, Dieter Klar: Fotografie, Danièle Viccari: Fotografie

Zu diesem besonderen Anlass habe ich die Installation Ikarus-Icare erstellt:
Zwanzig Quadrate (10 x 10 cm) aus Porzellan und Kohlefaserverbundwerkstoff (CFK) stehen für die vergangenen 20 Jahre Freundschaft/Städtepartnerschaft zwischen Blagnac und Buxtehude. Die Farben der Städte finden sich in der Arbeit wieder: Eine Tragfläche mit roten und blauen Elementen für Blagnac, die andere mit gelben und blauen für Buxtehude. Der Flugzeugbau durch die Firma AIRBUS verbindet den Buxtehuder Umkreis und die Umgebung von Blagnac ganz besonders, deshalb habe ich viele Materialien und Originalteile aus dem AIR-BUS-Flugzeugbau benutzt.

Flugzeugtragflächen sind das zentrale Element meiner Arbeit. Sie geben dem eigentlichen Flugkörper, dem Rumpf der Städtepartnerschaft, den Auftrieb.

(...)Nun lehrt uns die Erfahrung, dass negative Ereignisse länger im Gedächtnis haften bleiben, als positive. Vielleicht weil sie in uns bewirken, über die Ursache und deren Auswirkung nachzudenken.
Betrachten wir uns die Sage etwas genauer, so können zwei Bilder in uns entstehen. Zum Einen, sehen wir in Ikarus jemanden, der neugierig auf seinem Weg zum Ziel etwas falsch macht, gleichsam etwas riskiert, was zwar in den Tod führt, aber der Entwicklung perfekter Fluggeräte einen Weg bahnt. So hilft sein Schicksal den Nachkommen zu neuen Ansätzen, Innovation für den Blick in die Zukunft. Dädalus dagegen fliegt ruhig und gleichmütig seiner Freiheit entgegen und bewahrt den Stand seiner Erkenntnis. Im Leben werden beide Eigenschaften benötigt, um durch gegenseitige Toleranz und Selbstkritik einen Ausgleich zu erzielen, auf dessen Basis beide Seiten ein konstruktives freundschaftliches Miteinander entwickeln können, wie zwischen Blagnac und Buxtehude.(...)

Letztendlich geht es in meiner Arbeit natürlich um die deutsch-französische Freundschaft und die dabei nicht zu vergessende wichtige Bedeutung der Kultur, die permanent subtil agiert, ohne dass wir uns ihrer Bedeutung und Auswirkung immer bewusst sind. Bei meiner Arbeit kam mir in diesem Zusammenhang das Buch "Der Kleine Prinz" von Antoine de Saint Exupéry in den Sinn. Er gab der Freundschaft in seiner Erzählung einen zentralen Stellenwert. Ganz besonders ist mir die Szene der Begegnung vom Kleinen Prinzen mit dem Fuchs im Gedächtnis geblieben, in der der Fuchs beim Kleinen Prinzen um seine Freundschaft wirbt: “Aber du hast weizenblondes Haar. Oh es wird wunderbar sein, wenn du mich einmal gezähmt hast!“ Nachdem sie Freunde geworden waren und Abschied voneinander nehmen mussten, sagte der Kleine Prinz: “So hast du nichts gewonnen!“ “Ich habe“, sagt der Fuchs, “die Farbe des Weizens gewonnen.“ Die Saat sind Verantwortung und Vertrauen; die Ernte ist die Bereicherung, die Dinge auch mit den Augen des anderen Volkes sehen zu können.

© 2003-2024 Dorota Albers